Helmut Josef Michael Kohl war von 1982 bis 1998 Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Das wahrscheinlich größte historische Vermächtnis seiner Zeit als Kanzler ist die deutsche Wiedervereinigung. Darüber hinaus war er eine der treibenden Kräfte hinter dem Zusammenwachsen der europäischen Nationen auf wirtschaftlicher und politischer Ebene. So war er u. a. ein wesentlicher Wegbereiter der europäischen Währungsunion.
Kurz vor seinem Ausscheiden aus dem Amt im Jahre 1998, und schon in Absprache mit der neuen Regierung, setzte er sich dafür ein, dass sich im Rahmen der Nato-Mission im Kosovo-Krieg zum ersten Mal seit dem zweiten Weltkrieg deutsche Soldaten an einem militärischen Konflikt beteiligten. In seinen späteren Jahren fiel Kohl in Ungnade aufgrund vielfältiger Verwicklungen einen Parteispendenskandal, in dem er sich bis zu seinem Lebensende weigerte, die Namen in dem Skandal involvierter preiszugeben.
Helmut Kohl wurde am 3. April 1930 in Ludwigshafen geboren und verstarb ebenda am 16. Juni 2017 im Alter von 87 Jahren. Nach seinem Ableben fand zum ersten Mal überhaupt in der Geschichte der Europäischen Union ein europäischer Staatsakt statt, um die Verdienste Kohls um die europäische Einheit zu würdigen.